Anwendung und Dosierung

Der Name Codein leitet sich vom griechischen Wort „Kodeia“ ab und bedeutet Mohnkapsel. Der wissenschaftliche Name des Codeins lautet Methylmorphin oder auch Morphinmethylether. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein Opium-Alkaloid, dieser Wirkstoff ist im Opiumsaft enthalten und beträgt einen Anteil von etwa 0,3 bis 3%. Entdeckt wurde das Codein im Jahr 1833 von Robiquet.

Um das Codein zu gewinnen werden unreife Schlafmohnkapseln benötigt. Von den unreifen Schlafmohnkapseln wird nun aus dem getrockneten Saft das Codein gewonnen. Der Körper wandelt das Codein in Morphin um. Morphin gehört mit zu der Gruppe der Opiate. Opium wiederum wird aus dem getrockneten Milchsaft des Schlafmohns gewonnen und beinhaltet die Wirkstoffe Codein und Morphin. Des Weiteren gehören Morphin, Methadon, Oxycodon, Fentanyl, Tramadol und Tilidin zu der Gruppe der Opiate.

Codein als Hustenstiller

In der Medizin wird das Codein vor allem als Antitussivum verwendet. Ein Antitussivum ist ein hustenstilles Mittel. Codein wirkt sich dämpfend auf das Atemzentrum aus, dadurch kann es als Nebenwirkung zu Atemdepressionen kommen. Für Menschen die an einer Ateminsuffizienz leiden ist Codein daher nicht geeignet. Es wird als Hustenstiller verwendet um Reizhusten zu mildern. Dieser unproduktive Husten kann bei Bronchitis oder Erkältungen entstehen. Bei einem unproduktiven Husten wird kein Schleim produziert, den der Körper durch Abhusten loswerden kann.

Codein als Schmerzmittel

In einigen Fällen wird Codein auch als Schmerzmittel verwendet. Oft in Verbindung mit Paracetamol. Doch auch in Verbindung mit Diclofenac und Acetylsalicylsäure wird es als Schmerzmittel verwendet. Wenn Codein als Schmerzmittel angewandt wird, wird das Morphinmolekül durch Methylierung verändert. Dadurch wird die hustenstillende Eigenschaft gemindert. Mit diesem Verfahren wird Codein aus Morphin hergestellt. Bei der Methylierung gehen die beruhigende, schmerzstillende und auch die atemhemmende Wirkung des Morphiums zum Teil verloren, ist aber in einer höheren Dosis des Codeins noch enthalten. Als Schmerzmittel wird es vor allem bei Zahnbehandlungen, Regelschmerzen und chirurgischen Eingriffen genommen. Früher wurde Codein auch als Ersatzdroge verwendet, bei Patienten die einen Heroinentzug machen.

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Darreichungsformen von Codein

Codein wird stets oral eingenommen, entweder als Tablette, Zäpfchen der als Saft. Die Wirkung des Codeins wird erst aktiviert, wenn es die Leber passiert hat und es dort zu einer Verstoffwechselung der Substanzen kommt. Das Codein nasal oder auch intravenös zu verabreichen wäre daher nicht sinnvoll, da es hierbei zu starken Nebenwirkungen kommen kann. Eingenommen wird das Codein etwa alle vier bis sechs Stunden. Die Wirkungsdauer beträgt etwa vier Stunden.

Anwendung und Dosierung

Codein wird als Hustenstiller bei Reizhusten abgewandt. Reizhusten entsteht bei Erkältungen oder bei einer Bronchitis. Codein hemmt den Hustenreiz bei unproduktivem Husten. Als Hustenstiller wird Codein in Form von Tropfen oder Saft eingenommen. Wird Codein als Schmerzmittel eingenommen, so wird es in Form von Kapseln, Tabletten und Zäpfchen verabreicht.

Codein in Tropfen-Form

Die Dosierung des Codeins hängt vom Anwendungsgebiet ab. Wird es bei der Behandlung gegen Husten angewandt, kann je nachdem wie weit der Husten oder die Bronchitis bereits vorangeschritten ist alle sechs bis achte Stunden eine Dosis eingenommen werden. Die Dosis kann zwischen 15 – 60 Milligramm liegen.

Bei Codein-Tropfen dürfen Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahre 2,5-5 mg alle 6-8 Stunden zu sich nehmen. Dies sind 3-5 Tropfen je Anwendung und entspricht einer Tageshöchstdosis von 30 mg.
Im Alter von 6-12 dürfen 5-15 mg alle 6-8 Stunden eingenommen werden. Dies entspricht etwa 5-15 Tropfen je Anwendung und die Tageshöchstdosis liegt bei 60 mg.

Ab einem Alter von 12 Jahren dürfen 15-44 mg alle 6-8 Stunden eingenommen werden. In Einzelfällen können es auch bis zu 100 mg bei einer Anwendung sein. Dies sind 15-44 Tropfen pro Anwendung und entspricht einer Tageshöchstdosis von 200 mg.

Bei Kindern von zwei bis sechs Jahren kann auch eine Dosierung von 1 mg Codein (1 mg entspricht 1 Tropfen) pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag eingerechnet werden. Diese Gesamtdosis kann dann in vier Einzeldosen aufgeteilt werden und über den Tag verteilt eingenommen werden. Trotzdem darf eine maximale Dosis von 30 mg Codein am Tag nicht überschritten werden. Kinder unter zwei Jahren dürfen Codein gar nicht zu sich nehmen!

Wird das Codein nicht als Hustenstiller sondern als Schmerzmittel, ist die Dosierung vor allem davon abhängig mit welchem Präparat das Codein zusammengesetzt ist. Ganz allgemein sollte man nicht mehr als 240 mg pro Tag zu sich genommen werden.

Verkehrstüchtigkeit

Die Einnahme von Codein kann zu einer Minderung des Reaktionsvermögens führen. Das Teilnehmen am Straßenverkehr und das Bedienen von schweren Maschinen können beeinträchtigt sein. Dies sollte bei der Einnahme von Codein beachtet werden.

Codein in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft darf Codein nur unter der ausdrücklichen Verordnung des Arztes genommen werden. Bei der Einnahme kann es nicht ausgeschlossen werden, dass dieses Auswirkungen auf das ungeborene Kind hat. Bei einer nahen Geburt oder auch bei einer drohenden Frühgeburt dürfen Codein-Tropfen nicht angewandt werden. Der Wirkstoff Codein kann die Plazentaschranke überwinden und so zu Atemstörungen des Neugeborenen führen. Sollte in der Schwangerschaft Codein über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, kann dies bereits beim Ungeborenen zu einer Abhängigkeit führen. Wird der Wirkstoff im letzten Drittel der Schwangerschaft eingenommen, so wurden bei den Neugeborenen bereizts Entzugserscheinungen beobachtet. Daher sollte die Einnahme von Codein in der Schwangerschaft immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

In der Stillzeit sollte die Anwendung auch stets mit dem Arzt besprochen werden. Denn das Codein und auch das Abbauprodukt Morphin kann in die Muttermilch gelangen. Sollte das Kind nach dem Stillen ungewöhnlich ruhig und sehr schläfrig wirken, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Trinkschwierigkeiten des Kindes sollte ein Arzt aufgesucht werden.